2020 wird zum 75. Mal weltweit das Ende des zweiten Weltkriegs gefeiert.
Für das in Berlin ansässige Studio BetaRoom habe ich 3D-Modelle für die AR-App “Augmented Berlin” gestaltet.
Pressetext
Die AR-Reise zum Kriegsende beginnt auf dem zerstörten Pariser Platz am 8. Mai 1945: Kapitulation, Zusammenbruch oder Befreiung? Die Geschichten eines Verfolgten, der den Krieg in Berlin in der Illegalität überlebt hat, und einer Widerstandskämpferin sind zu sehen. Sprung zurück ins Jahr 1933: Man wird Zeug*in der schrittweisen Verdrängung der Berliner Jüdinnen und Juden aus dem öffentlichen Leben, bis hin zur Deportation ab 1941. Einige entziehen sich dem Befehl und tauchen unter. Ein Leben in der Illegalität beginnt. Die Erzählungen basieren auf Interviews sowie Autobiografien und werden visuell lebendig. Der Platz verändert sich im Laufe der zwölf Jahre, bis man schließlich wieder auf dem zerstörten Pariser Platz im Jahre 1945 steht. Diesmal in Originalgröße, mitten drin im Chaos des Kriegsendes.
Die App wird während der digitalen Themenwoche im Apple App Store und Google Play Store veröffentlicht werden.
Making of
In nur 2 Wochen wurde von mir der gesamte Pariser Platz in Berlin als 3D-Modell erstellt. Einzige Ausnahme bildet das Modell des Brandenburger Tor, das mir vom Kunden zur Verfügung gestellt wurde. Nichtsdestotrotz gab es viel zu tun und die Herausforderung war eindeutig: Möglichst genau, in möglichst kurzer Zeit!
Der Pariser Platz sollte in zwei Versionen dargestellt werden: Zunächst die unbeschädigten Gebäude im Berlin der 30er Jahre, ein Bild, das heute den Wenigsten bekannt ist. Die zweite Version sollte den Zustand kurz nach Kriegsende darstellen, mit all ihren Verwüstungen als Resultat der Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg.
Viel Zeit für Planungen war nicht, daher habe ich mich entschieden, die Modellierung in gleichmäßigen Stufen anzulegen. Dabei war es wichtig, sich nicht auf ein Gebäude zu konzentrieren und es schön auszuarbeiten, sondern alle gleich zu behandeln. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, das man jederzeit die Umsetzung stoppen kann, und dabei trotzdem ein relativ gleichmäßiges Ergebnis erhält, was die Qualität angeht. Niemand hätte etwas davon, wenn ein Gebäude besonders hübsch und detailliert aussieht, für alle anderen aber keine Zeit mehr bliebe und Sie so in den Hintergrund gerieten.
Mit der Zeit entstanden zahlreiche Bauteile, die wiederverwendet werden konnten. So war es mir möglich, immer schneller zu arbeiten, da ich auf fertige Elemente zurückgreifen konnte, um sie bei neuen Gebäuden neu zu kombinieren. Das ist einer der wichtigsten Faktoren, um überhaupt pünktlich fertig zu werden.
Als 3D-Software nutze ich Blender. Mit dem Open Source Programm arbeite ich bereits erfolgreich seit mehreren Jahren und setze alle meine 3D-Projekte damit um.
Um zügig fertig zu werden habe ich einige nützliche Addons verwendet. Die wichtigsten Beiden sind “Boxcutter” und “Assetsketcher“. Mit dem Boxcutter war es mir möglich, die Gebäude kontrolliert zu zerstören indem ich sie zerschnitten habe. Der Asset Sketcher half mir zeichnerisch die Trümmerteile zu setzen.
Screenshots aus der Umsetzungsphase
Offizielle Links
Offizielle Website “75 Jahre Kriegsende”